Pressemitteilung des Präsidenten des VdRBw v. 18.05.2017

Der Ruf der Bundeswehr steht unter Beschuss. Das betrifft auch die Reserve. Verbandspräsident Oswin Veith bezieht Stellung.

 

Berlin – „Die erschütternden Vorkommnisse in der Bundeswehr der vergangenen Wochen haben uns alle bis ins Mark getroffen“, sagte der Präsident des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V., Oberst d.R. Oswin Veith, MdB, beim Parlamentarischen Abend in Berlin am vergangenen Dienstag. Als ehemaliger Wehrdisziplinaranwalt der Bundeswehr zeigte er sich fassungslos ob des dienstlichen Versagens auf den jeweiligen Ebenen der Disziplinarvorgesetzten rund um die Causa Franco A.: „Das ist Führungsversagen einer ganzen Reihe hochbezahlter Verantwortungsträger der Bundeswehr. Wo also bleiben die Rücktrittsgesuche all derer, die hier versagt haben?“

 

Die Verteidigungsministerin greift hart durch, sprach von einer „Nulllinie“. „Das tut sie, weil sie den Ruf der Bundeswehr schützen will. Natürlich begrüßen wir, dass sich die Ministerin für den ihr unterstellten Generalverdacht bei den Soldatinnen und Soldaten mehrfach entschuldigt hat. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass alles in der Bundeswehr plötzlich hinterfragt und verteufelt wird. Aber das geschieht auch nicht. Wichtig ist jetzt, auf diesem steinigen Weg jede Soldatin und jeden Soldaten mitzunehmen, und ihnen das Gefühl zu geben, dass wir uns wie eine Wand vor sie stellen. Die allermeisten Soldatinnen und Soldaten leisten treu und pflichtbewusst ihren unverzichtbaren Dienst. In ihrem Interview vor einigen Wochen hat sich die Ministerin vielleicht unglücklich ausgedrückt. Aber sie und wir alle kämpfen jetzt für dieselbe Sache: den Ruf der Bundeswehr. Es steht viel auf dem Spiel“, betonte Veith im Gespräch.

 

Mit dem Wegfall der Wehrpflicht bringen gerade Reservistinnen und Reservisten Vielfalt in die Bundeswehr, gleichzeitig verwurzeln sie die Streitkräfte in die Gesellschaft. „Wir möchten weiterhin das Bindeglied zwischen Gesellschaft und Bundeswehr sein“, sagt Veith. Ein wichtiges Anliegen des Reservistenverbandes ist eine tiefere emotionale Bindung der Reserve an ihre Heimat. „Daher sprechen wir von einer ‚Nationalen Reserve‘. Die Bürgerinnen und Bürger haben erkannt, welchen Wert die Bundeswehr und auch die Reserve für die Sicherheitsvorsorge haben. Wir Reservisten leisten einen wichtigen Beitrag in der Sicherheitsarchitektur unseres Landes. Wir engagieren uns in der Bundeswehr und im ehrenamtlichen Bereich in unserer Heimat: Wir sind die Nationale Reserve“, erklärt der Oberst der Reserve. „Wir wollen das Engagement außerhalb von konventionellen Beorderungsverhältnissen aber noch stärker fördern. Unsere Idee von Landesregimentern soll eben jene Menschen anlocken, die etwas für ihr Land tun wollen.“

 

 

Ansprechpartner bei Rückfragen: Dr. Victoria Eicker, Fon: 030 409986591